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Iatrophobie ist der medizinische Fachausdruck für die Angst vor dem Arzt. Das auch als Weißkittelsyndrom bekannte Phänomen bezeichnet ein kritisches Ausmaß der Furcht einen Arzt aufzusuchen. In milderer Form kennt das wohl fast jeder Mensch, wer geht denn schon gerne zu einem Arzttermin?

Bei Männern ist es vor allem der Urologe, der schon im Vorfeld für ein deutlich spürbares Unwohlsein sorgt. 

Wir erklären hier die wichtigsten Punkte zu diesem sensiblen Thema. Weil Aufklärung und fundierte Information erfahrungsgemäß sehr wichtige Aspekte sind, die Angst zu reduzieren.

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Jens Winkler

Aktualisiert: 8. Februar 2021 | Medizinisch überprüft von: Klaus Marquardt

Redaktion
Inhaltsübersicht:
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    Lisa F. Young / shutterstock.com

    Warum haben Männer Angst vor dem Urologen?

    Der Mann, das starke Geschlecht...

    Das Rollenverständnis des Mannes als vermeintlich starkes Geschlecht ist auch heute noch einer der Gründe, warum Männer seltener als Frauen auf ihre Gesundheit achten.

    Männer wollen stark und gesund sein und mitten im Leben stehen. Ein Arztbesuch wird da oft fälschlicherweise als Eingeständnis der Schwäche betrachtet.

    Das gilt in besonderem Maß für den Bereich Geschlechtsorgane – nicht umsonst steht der Begriff Potenz synonym für Leistungskraft, Leistungsstärke und Leistungsfähigkeit.

    Peinliche Erektion beim Arzt?

    Anders als bei Frauen ist sexuelle Erregung beim gesunden Mann ein deutlich sichtbares Zeichen. Viele Männer fürchten sich daher vor Erektionen, die an vermeintlich unpassenden Orten entstehen können. Hier ist es wichtig zu wissen, dass eine Erektion nicht zwingend sexuelle Erregung signalisiert, der Arzt weiß genau um die biologischen Vorgänge und ordnet sie richtig ein.

    Furcht vor medizinischem Befund

    Auch hier ist es der Urologe, der Männern besonders viel Angst macht. Ein gesundes sexuelles Leistungsvermögen ist in hohem Maße mitverantwortlich für die männliche Identität.

    Die Furcht nicht mehr voll funktionsfähig zu sein, ist einer der Hauptgründe für das Hinauszögern eines Besuchs beim Facharzt für Urologie oder Andrologie.

    Schlechte Erfahrungen & Mundpropaganda

    Dieser Punkt gilt besonders für etwas ältere Männer, die in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen beim „Männerarzt“ gemacht haben.

    Das kann eine besonders rüde Vorgehensweise des Arztes gewesen sein oder schlicht Untersuchungsmethoden, die heute nicht mehr angewendet werden.

    Auch der „dramatische Erfahrungsbericht“ eines Geschlechtsgenossen kann dazu führen unnötig Ängste aufzubauen.

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    Merla / shutterstock.com

    Wirkungsvolle Strategien zur Überwindung der Angst

    Um die Angst vor dem Urologen zu überwinden, können verschiedene Strategien angewendet werden. Bereits die richtige Information über den Ablauf einer Vorsorgeuntersuchung kann falsche Geschichten widerlegen und die Angst vor dem Termin etwas lindern. 

    Bei manchen Männern kann auch eine Angst vor der offenen Kommunikation mit einer Frau an der Rezeption bestehen. Hier kann Männern versichert werden, dass am Telefonat keine spezifischen Beschreibungen der Erkrankungen notwendig sind. Häufig reicht ein kurzer Hinweis worum es ungefähr geht und der Wunsch genaueres mit dem Arzt besprechen zu wollen. 

    Information als Angstlöser

    Im Digitalzeitalter ist es jederzeit möglich sich zu nahezu allen Themen rund um die Uhr zu informieren. So werden Sie schnell feststellen, wie schnell und schmerzlos zum Beispiel eine typische Vorsorgeuntersuchung durchgeführt wird.

    Der berüchtigte Teil der Tastuntersuchung im Enddarm ist völlig schmerzfrei und nimmt gerade mal ein paar Sekunden in Anspruch.

    Alles in allem dauert dieser Check-up mit Fragen zu evtl. Beschwerden in der Regel nicht mehr als zehn Minuten.

    Zeitnahe Terminvereinbarung als persönliche Motivation

    Die Prokrastination, im Volksmund auch Aufschieberitis genannt, ist wohl jedem Menschen ein Begriff. Besonders unangenehme Angelegenheiten – in diesm Fall der Arzttermin – werden verschoben und verschoben, bis es kritisch wird.

    Auch dazu hat der Volksmund einen passenden Spruch: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Und wir alle kennen das gute Gefühl, wenn Kritisches erledigt ist – ein guter Motivator für das wichtige Selbstbewusstsein.

    Gespräche gegen die Angst vor dem Urologen

    Ein persönliches Gespräch mit dem Lebenspartner*in oder mit engen Freunden kann sehr hilfreich sein, um Ängste etwas abzubauen. Es ist eine Tatsache, dass sich unausgesprochene Furcht im Laufe der Zeit immer mehr aufbaut.

    Um nicht allein im Hamsterrad der Ängste festzusitzen, sollten Sie sich mit Vertrauten besprechen. Nicht selten entdeckt man dabei Gemeinsamkeiten und gerät so nicht in die gefürchtete Isolationsfalle der Versagensangst.

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    Srdjan Randjelovic / shutterstock.com

    Folgen bei Verzögerungen des Arztbesuches

    Durch die Verzögerung des Besuchs beim Urologen, kommt es zu keiner oder in manchen Fällen leider zu späten Diagnose und Therapie. 

    Besonders wenn eine Krankheit mit eventuellen Ansteckungsgefahren besteht, kann dies unvorteilhafte Folgen mit sich bringen. Oft verschlimmern sich Symptome nur oder es können weitere, weit aus schlimmere Krankheiten daraus entstehen. 

    In besonders schlimmen Fällen können irreversible Schäden entstehen, welche mit einer frühzeitigen Diagnose nie entstanden wären. Umso wichtiger ist es daher die Angst vor dem Urologen zu überwinden und frühzeitig eine Behandlung einzuleiten. 

    Früherkennung rettet Leben

    Dieser Punkt kann nicht oft und drastisch genug hervorgehoben werden. Als Mann sollten Sie wissen, dass gerade das Prostatakarzinom als häufigste Krebserkrankung des Mannes in der Früherkennung sehr gute Heilungschancen hat.

    Hier lohnt es sich auf jeden Fall die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Urologen in Anspruch zu nehmen. Kassenfinanziert ist dieser kurze und schmerzlose Check-up ab dem Lebensalter von 40 Jahren. Desto früher die Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen erfolgen, desto größer stehen die Chancen Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und umso erfolgreicher zu behandeln. 

    Gesundheitliche Spätfolgen nicht behandelter Erkrankungen

    Ein Beispiel sind die ernsten Folgen unbehandelter Geschlechtskrankheiten. Eine Infektion mit Tripper, Syphilis oder Chlamydien können medikamentös sehr gut behandelt werden.

    Unbehandelt führen diese sexuell übertragbaren Infektionen häufig zu Unfruchtbarkeit, Entzündungen der Hoden oder Nebenhoden und gelten auch als Auslöser bestimmter Krebserkrankungen.

    Angst vor dem Urologen bedeutet hier in der Konsequenz auch das Anstecken des Partners, der Partnerin oder sogar weiteren Personen. 

    Verlust an Lebensqualität

    Dieser Punkt ist sehr wichtig, wenn es um das Thema Erektionsstörungen geht. Auch hier haben viele Männer Schamgefühle bis Ängste davor einen Urologen aufzusuchen.

    Je nach Ursache und Ausprägung der erektilen Dysfunktion, gibt es viele Möglichkeiten die Erektionsfähigkeit zu verbessern oder vollständig wiederherzustellen. Dafür lohnt sich doch ein kurzer Besuch beim Urologen, denn ohne Diagnostik kann die Ursache nicht behandelt werden.

    Adressen von Ärzten aus Ihrer Umgebung

    Die Angst vor dem Urologen ist ein weit verbreitetes Phänomen bei Männern. Am wirkungsvollsten kann sie besiegt werden, wenn Sie einen Termin bei einem Facharzt wahrgenommen haben und zwar so schnell wie möglich. 

    Schnellen Kontakt und professionelle Hilfe gibt es hier:

    Quellen:

    1. Arztphobie – Wikipedia
    2. Männergesundheit: Warum der Gang zum Urologen so wichtig ist – gesundheitstrends.com