Impotenz durch Übergewicht?
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Mittlerweile ist bekannt, dass Adipositas zu Impotenz führen kann. Von Männern mit einem Body Maß Index über 25 leiden etwa 80 Prozent an Erektionsstörungen. Dabei ist nicht nur das übermäßige Körperfett Grund für die Impotenz, sondern auch dessen Begleiterscheinungen, wie beispielsweise Diabetes, Gefäßerkrankungen oder Bluthochdruck. Im Artikel beleuchten wir den Zusammenhang zwischen Übergewicht & Impotenz und geben wertvolle Tipps zur Besserung.
Ja, Übergewicht kann sich negativ auf die Potenz auswirken und das Risiko für Erektionsstörungen deutlich erhöhen. Übergewicht kann somit sowohl Erektionsstörungen als auch eine Impotenz im Sinne der Unfruchtbarkeit verstärken.
Ja, auch die erhöhte Produktion von Östrogene kann durch das Übergewicht negativ für den Testosteronhaushalt und somit auch schlecht für die Potenz sein.
Die Ursache dafür ist nicht nur das Körperfett selbst, sondern auch Begleiterscheinungen bzw. Krankheiten, wie Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten oder Diabetes.
Adipositas als Risikofaktor für Impotenz
Adipositas leitet sich von dem lateinischen Wort „adeps“ ab, was Fett bedeutet. Adipositas oder auf Deutsch die Fettleibigkeit ist eine weit verbreitete Volkskrankheit in der modernen Wohlstandsgesellschaft. Die Krankheit birgt sehr viele Risiken für Folgeerkrankungen in sich. Davon ist die erektile Dysfunktion, auch als Impotenz bekannt, nur eine von vielen.
Dauerhaftes erhebliches Übergewicht beeinflusst die Erektionsfähigkeit auf viele unterschiedliche Faktoren. Die Ursache für die Impotenz kann in der Fettleibigkeit alleine, aber auch in anderen Folgeerkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck und Erkrankungen der Gefäße liegen.
Ab wann ist eine Person übergewichtig?
Um das eigene Körpergewicht richtig einschätzen zu können, hilft der BMI (Body-Mass-Index). Er liefert einen ersten Anhaltspunkt, an dem man sich orientieren kann. Mit dem BMI wird das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht ermittelt und eine grobe Annahme über den Ernährungsstatus einer Person ermöglicht.
- 18,4 bis 24,9 = Normalgewicht
- 25 bis 29,9 = Übergewicht
- Ab 30 = Fettleibig (Adipositas)
Der BMI gilt lediglich als grober Richtwert und ist nicht als Maß aller Dinge zu betrachten. Er unterscheidet nicht zwischen Fett- und Muskelmasse, weswegen es beispielsweise bei Bodybuildern und Sportlern zu Fehleinschätzungen kommen kann.
Als übergewichtig gilt, wer einen Body Maß Index (BMI) über einem Wert von 30 hat. Schon 15 kg zu viel an Gewicht können die Fähigkeit zu einer Erektion um 25 bis 29 Prozent verringern.
Auch am Bauchumfang lässt sich Fettleibigkeit erkennen. Der Bauchumfang wird in der Höhe des Bauchnabels gemessen. Der Normalbereich liegt bei oder unter 93 cm. Von 94 bis 102 cm befindet man sich im gelben Bereich. Liegt der Bauchumfang über 102 cm, wird man als übergewichtig angesehen.
In Kalifornien wurde eine Studie durchgeführt, bei der festgestellt wurde, dass Männer, die einen BMI über 28 hatten, zu 90 Prozent öfter an erektiler Dysfunktion litten als Männer mit einem normalen Gewicht.4The Association of Body Size and Composition with Erectile Dysfunction in Older Men: Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Study – doi.org
Auslöser von Impotenz bei Übergewicht
Übergewicht macht es in vielen Fällen schwerer, eine Erektion aufzubauen und diese zu erhalten. Oft ist die Erektion nicht stark genug und baut sich auch schnell wieder ab.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Adipositas löst im Körper eine Reihe von Problemen aus, welche vor allem mit der Versorgung der Blutgefäße zusammenhängen. Nicht nur das Zuviel an Fett ist eine Gefahr, sondern auch die Krankheiten, die aus starkem und dauerhaftem Übergewicht entstehen können.
Mehrere körperliche Faktoren und Vorgänge tragen zu einer Erektion bei. Übergewicht kann diese negativ beeinträchtigen. Adipositas verringert mit der Zeit die Qualität der Körperfunktionen. Es können unterschiedliche Folgeerkrankungen entstehen, die sich auch auf die Potenz auswirken können.
Wenn man zu viel Gewicht mit sich herumträgt, ist es ganz normal, dass auch die Bewegungen immer schwerer fallen. Zu wenig Bewegung führt dazu, dass sich immer mehr Fett im Körper ansetzt. Mangel an Bewegung führt nicht nur zu Herz-Kreislauf-Problemen, sondern schwächt auch die Muskeln im Körper. Weil die Muskulatur im Bodenbecken bei einer Erektion eine wichtige Rolle spielt, wird so auch die Erektionsfähigkeit beeinträchtigt. Bei einer schwachen Muskulatur des Bodenbeckens ist auch die Qualität der Erektion schlecht. Eine starke Muskulatur im Bodenbecken hingegen fördert das Durchhaltevermögen der Erektion und festigt den Ejakulationsreflex.
Schon geringe Mengen an Bauchfett können durch den Testosteronverlust eine Impotenz begünstigen. Das steht im direkten Zusammenhang mit den Hormonen. Wenn beim männlichen Körper viel Bauchfett vorhanden ist, wird durch das Enzym Aromatase das männliche Hormon Testosteron in erhöhtem Maße in das weibliche Hormon Ostrogen umgewandelt, wodurch der Testosteronspiegel erheblich sinkt. Testosteron ist beim Mann das wichtigste Sexualhormon und ist unerlässlich für das Entstehen einer Erektion. Mangel an Testosteron führt aber nicht nur dazu, dass keine Erektion entstehen kann, er vermindert auch die Libido. Der Mangel an Testosteron entsteht nicht plötzlich, sondern setzt sich über einen langen Zeitraum hinweg fort.
Erektionen fallen durch einen niedrigen Testosteronspiegel weicher und kürzer aus.
Neben den geschilderten Risiken birgt Adipositas aber auch noch andere, die sich negativ auf die männliche Potenz auswirken können. So können als Folge von andauerndem Übergewicht Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Erkrankungen der Gefäße entstehen. Erkrankungen der Gefäße wie beispielsweise Arteriosklerose blockieren die Blutgefäße und erschweren oder verhindern sogar den Blutfluss in den Penis. Eine Erektion wird dadurch so gut wie unmöglich.
Wichtiger Hinweis:
Wenn Potenzstörungen als Folge von Adipositas auftreten, kann dies auch als Anzeichen für das Entstehen von ernsten Herz-Kreislauf-Problemen angesehen werden. Die Probleme können beispielsweise zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Eine ärztliche Beratung bei starkem Übergewicht in Verbindung mit Anzeichen einer Impotenz ist daher dringend zu empfehlen.
Psychologische Faktoren bei Übergewicht
Fettleibigkeit ist in unserer Gesellschaft zwar oft vorhanden, ist aber trotzdem ziemlich verpönt. Daher leiden fettleibige Menschen oft an einem geringen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Es ist oft der Fall, dass sie sich gesellschaftlich isolieren, weil sie sich unwohl fühlen.
Oft resultiert daraus sogar eine Depression. Auch diese Gefühle und Empfindungen wirken sich auf die Libido und die Potenz aus. Äußere Reize lösen dabei oft nicht die Nervensignale aus, die für die Entstehung einer Erektion an das Gehirn geleitet werden müssen. Als Folge entsteht keine Erektion.
Führt Übergewicht auch zur Zeugungsunfähigkeit?
- Leider ja. Starkes Übergewicht kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Grund dafür ist eine drastische Verschiebung im Hormonhaushalt. Fett setzt Botenstoffe und Hormone frei, welche den Hormonhaushalt und vor allem den Testosteronspiegel durcheinanderbringen. Dies geschieht allerdings nicht über Nacht, sondern erst nach jahrelangem Vorliegen von Übergewicht.
Wissenschaftliche Studien haben außerdem bewiesen, dass starkes Übergewicht die Bildung von Spermien stört und deren Qualität mindern kann.
Behandlung bei Impotenz durch Übergewicht
In erster Linie sollte der Betroffene auf eine gesunde Lebensführung und auf ausreichend Bewegung achten. Viele Erektionsstörungen in Zusammenhang mit Übergewicht sind nur temporär und können durch eine gesünderen Lebensstil verbessert werden.
Ein Abbau des Gewichts kann die Potenzstörungen bereits verringern oder sogar teilweise beheben. Wenn die Potenzstörungen nur noch leicht ausgeprägt sind, können Hilfsmittel wie ein Penisring oder eine Penispumpe eingesetzt werden.
Wenn zusätzlich psychologische Probleme bei der Impotenz eine Rolle spielen, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über natürliche Potenzmittel, die zusätzlich zu der Behandlung eingenommen werden können. Auch Gesprächstherapien können unter Umständen für die Betroffenen hilfreich sein.
Weiterhin werden in schweren Fällen vom Arzt Potenzmittel wie PDE-5-Hemmer als Therapie verordnet. Dies ist aber nicht immer die beste Wahl, viel hilfreicher wäre es dir Ursache und nicht nur die Symptome zu bekämpfen.
- Wer unter Potenzproblemen und Übergewicht leidet, sollte daher unbedingt über einen Lebenswandel nachdenken. Dieser geht Hand in Hand mit der Gewichtsreduktion.
- Gesunde & ausgewogene Ernährung
- Regelmäßiger Sport
- Bewegung im Alltag
- Verzicht auf Alkohol
- Verzicht auf Nilotin
- Verzicht auf schädliche & ungesunde Lebensmittel
- Verzicht auf Zucker
Studie über Impotenz & Gewichtsreduktion
Bei einer Studie, die auf diesem Gebiet durchgeführt wurde, zeigte sich, dass etwa 30 Prozent der Männer, die ihr Körpergewicht durch eine Diät reduzieren konnten, wieder ein normales Sexualleben führen konnten. Die Männer verloren durchschnittlich etwa 15 kg in zwei Jahren. In der Kontrollgruppe gelang es nur fünf Prozent der Männer, ihre Erektionsprobleme zu beheben.
Die Teilnehmer der Studie nahmen täglich etwa 300 Kilokalorien weniger ein und erhöhten ihre körperliche Betätigung. Die leichte Einschränkung der Kalorienzufuhr und etwas mehr Sport oder Bewegung im Alltag, bewirkten viel Positives für den Körper an sich und für die Potenzstörungen.2Lose weight to lose erectile dysfunction Michael F. Evans, MD, CCFP – ncbi
Abnehmen gegen Impotenz
Wurde eine Impotenz durch Übergewicht ausgelöst oder verstärkt, kann diese häufig auch wieder mit einer Gewichtsreduktion verbessert oder sogar aufgehoben werden. Eine Umstellung auf gesunde und abwechslungsreiche, aber kalorienreduzierte Nahrung, und mehr Bewegung ist sehr hilfreich und für den Körper eine gesunde Möglichkeit, Gewicht abzubauen.
Wenn der Körper an Gewicht verliert und wieder beweglicher wird, wird sich auch die Durchblutung verbessern. Der Körper wird insgesamt besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Und natürlich wird auch der Genitalbereich wieder besser durchblutet. Außerdem erholt sich der Testosteronspiegel und der Betroffene verspürt wieder mehr Lust auf Sex. Alle diese Faktoren tragen zu einer stärkeren und länger anhaltenden Erektion bei.
- Radikale Diäten sind nicht zu empfehlen, da diese die Gesundheit mehr schädigen können, als dass sie helfen. Ein Besuch bei einem Ernährungsberater kann hilfreich sein, um den bestmöglichen Ernährungsplan zu erstellen.
Impotenz durch zu strenge Diät?
Eine zu strenge Diät kann Erektionsstörungen verschlimmern und die Libido schwächen. Nimmt man durch die Ernährung zu wenig gesunde Fette zu sich, wird die Hormonproduktion heruntergeschraubt. Dadurch kommt es zu weniger Lust auf Sex. Auch die Erektion kann aufgrund von Testosteronmangel leiden.5
Erektion durch Diät verbessern
- Fettleibigkeit ist nicht nur schädlich für die Gesundheit und ein Risikofaktor für verschiedene Krankheiten, sondern kann auch zu Potenzproblemen führen.
- Wer seine Erektion verbessern will, sollte sein Körpergewicht reduzieren. Dadurch werden auch andere Krankheiten unwahrscheinlicher.
Je stärker das Übergewicht und je länger es anhält, desto höher ist das Risiko für gesundheitliche Folgen. Dazu gehört auch Impotenz. Ursachen für Erektionsprobleme bei Übergewicht sind unter anderem beschädigte oder verstopfte Blutgefäße und Testosteronmangel.
In den meisten Fällen helfen bereits eine Gewichtsreduktion und ein gesunder Lebensstil, um die Erektionsstörungen wieder in den Griff zu bekommen. Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind dabei das A und O.
- Betroffene sollten auf eine ausgewogene und gesunde Kost achten.
- Ein Ernährungsberater kann bei der Umstellung der Ernährung helfen.
- Auf Zucker und fette Lebensmittel sollte verzichtet werden.
- Es sollte ausreichend Bewegung in den Alltag eingebaut werden.
- Regelmäßig Sport zu treiben, wäre ideal.
- Nikotin und Alkohol sollten vermieden werden.
Bewegung regt den Kreislauf an und ermöglicht eine bessere Durchblutung. Die Schwellkörper im Penis werden mit ausreichend Blut versorgt. Ebenso wird die Produktion von Testosteron angekurbelt, was sich wiederum positiv auf die Libido und die Erektion auswirkt. Ein aktiver Lebensstil ist die beste Methode, übermäßiges Gewicht und Bauchfett zu verlieren.
Hilfe annehmen
Wer den überflüssigen Pfunden den Kampf ansagt, sagt damit auch gleichzeitig der Impotenz den Kampf an. Wenn betroffene Männer auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten, dabei auch ausreichend Bewegung in den Alltag integrieren, wird nicht nur Fett abgebaut, sondern auch die Potenz verbessert.
In der Schulmedizin können auch verschreibungspflichtige PDE-5-Hemmer eingesetzt werden. Mit der medikamentösen Behandlung werden allerdings nur die Symptome und nicht die Ursachen des Problems behandelt.
Für eine seriöse Hilfe anstatt empfehlen wir daher immer einen Arztbesuch. Nur wenn die Ursachen der Erektionsstörung bekannt ist, kann auch eine entsprechend sinnvolle Behandlung vom Arzt gewählt werden.
Wir führen ein große Datenbank an seriösen Ärzten & Adressen für die Behandlung von Impotenz & Übergewicht.
Literatur:
- Can Weight Loss Treat Erectile Dysfunction? – healthline.com
- Lose weight to lose erectile dysfunction Michael F. Evans, MD, CCFP – ncbi
- Lowered testosterone in male obesity: mechanisms, morbidity and management – Asian J Androl. 2014 Mar-Apr; 16(2): 223–231. – ncbi.nlm.nih.gov
- The Association of Body Size and Composition with Erectile Dysfunction in Older Men: Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Study – doi.org
- Obesity: Unhealthy and unmanly – health.harvard.edu
- Obesity and Age Affect Male Fertility Potential | doi.org
- Diät als Libido-Killer: Mit der falschen Ernährung verlierst du die Lust auf Sex | elle.de