Behandlung von Impotenz
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Bei der Impotenz werden die erektile Dysfunktion, die Anejakulation und die Sterilität als eigenständige Krankheitsbilder voneinander unterschieden. Als solche bedürfen sie auch jeweils eigene Behandlungsstrategien. Wie effektiv eine Behandlungsmethode wirkt, hängt nicht zuletzt auch von der Ursache der sexuellen Funktionsstörung und dem individuellen Patientenfall ab und kann daher nicht verallgemeinert werden.
Hinweis: Eine Behandlung der Impotenz sollte bei der Erstdiagnose nicht über das Internet erfolgen. Hinter einer Erektionsstörung können sich viele weitere Krankheiten verbergen, welche dringend ausgeschlossen werden sollten. Wir führen im Menüpunkt „Adressen“ die größte Datenbank urologischer Einrichtungen innerhalb von Deutschland & Österreich. Wir empfehlen jedem Patienten für die Diagnostik und der entsprechenden Behandlung von Impotenz einen fachkundigen Arzt aufzusuchen.


Behandlung von erektiler Dysfunktion
- Leidet ein Patient unter einer erektiler Dysfunktion, ist er nicht oder nur teilweise dazu in der Lage, eigenständig eine Erektion aufzubauen.
Die Ursache für die Funktionsstörung kann dabei sowohl physischer als auch psychischer Natur sein. Eine Erektion beginnt in der Regel mit einem sexuellen Reiz, der an das Gehirn weitergeleitet wird.
Der Parasympathikus sorgt in der Folge dafür, dass die Muskulatur rund um den Penis erschlafft. Es erweitern sich die Gefäße und der Schwellkörper wird mit Blut gefüllt. Da der Abfluss des Blutes zeitgleich verhindert wird, staut sich das Blut im Penis und dieser erhärtet sich und richtet sich auf. Ist eines der an diesem Ablauf beteiligten Prozesse gestört, kann es passieren, dass eine Erektion nicht mehr ohne Hilfe zustande gebracht oder gehalten werden kann.
Die größten Behandlungserfolge bei erektiler Dysfunktion zeigen bisweilen zum einen die Schwellkörper-Autoinjektionstherapie und zum anderen die PDE-5-Hemmer als medikamentöse Behandlungsform.
Diese Methoden zeigen jedoch nicht immer die gewünschte Wirkung und eignen sich auch nicht für jeden Patiententyp. Darüber hinaus gibt es daher noch eine Vielzahl weiterer Therapiemöglichkeiten, die zur Behandlung von erektiler Dysfunktion infrage kommen.
Gesunder Lebensstil
- Studien haben gezeigt, dass die Lebensweise eines männlichen Patienten im direkten Zusammenhang mit seiner Potenz steht.
So erhöht eine ungesunde Ernährung und Übergewicht nachweislich das Risiko für die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion. Auf sehr fetthaltige Lebensmittel und rotes Fleisch sollte für eine Verbesserung der erektilen Funktionsfähigkeit aus diesem Grund verzichtet werden. Hingegen wirken vor allem Nüsse, Früchte und einige Fischsorten potenzsteigernd und sind daher auch als Teil der Behandlung einer erektiler Dysfunktion zu empfehlen.1Association of Diet With Erectile Dysfunction Among Men in the Health Professionals Follow-up Study | doi.org
Ein wichtiger Risikofaktor bei erektiler Dysfunktion ist außerdem der regelmäßige Konsum von Alkohol und Zigaretten. Die Reduzierung dieser Genussmittel oder der Verzicht darauf kann zu einer Verbesserung der Funktionseinschränkungen führen.2Alcohol consumption and male erectile dysfunction: an unfounded reputation for risk? | doi.org
Körperliches Training
- Leidet ein Patient aufgrund von Übergewicht, Testosteronmangel oder psychosozialen Gründen an einer erektilen Dysfunktion, führt oftmals körperliches Training zu einer Verringerung der Probleme.
Potenzsteigernd wirken sich insbesondere Beckenbodentraining, Kraftsport und Ausdauertraining aus, idealerweise auch in Kombination miteinander. Regelmäßige Einheiten stärken bestimmte Muskelpartien, die an der Erektion beteiligt sind. Außerdem wird der Blutfluss verbessert und die Kondition und Ausdauer gestärkt, was sich alles verbessernd auf die sexuelle Leistungsfähigkeit auswirken kann.8Physical Activity to Improve Erectile Function: A Systematic Review of Intervention Studies | doi.org 9Physical activity and exercise for erectile dysfunction: systematic review and meta-analysis | doi.org
Eigenblut-Therapie
- Bei der Eigenblut-Therapie wird dem Patienten Blut entnommen und ihm dann wieder selbst verabreicht.
Zur Behandlung von erektiler Dysfunktion kommt meist die sogenannte PRP-Therapie zum Einsatz, bei der dem Patienten eigenes plättchenreiches Blutplasma injiziert wird. Dieses stimuliert das Zellwachstum und soll so die Selbstheilung des Körpers unterstützen.3Investigation of mechanisms of action of growth factors of autologous platelet-rich plasma used to treat erectile dysfunction | pubmed
Eine Eigenblut-Therapie wird nur selten als Behandlung von erektiler Dysfunktion angeboten und gehört zu den Verfahren der Alternativmedizin. Der tatsächliche Heilerfolg der Methode bei Erektionsproblemen sowie deren Unbedenklichkeit ist nicht geklärt und benötigt weiterer Forschung.4Platelet-Rich Plasma and Treatment of Erectile Dysfunction: Critical Review of Literature and Global Trends in Platelet-Rich Plasma Clinics | doi.org 5Platelet-Rich Plasma Therapy for Male Sexual Dysfunction: Myth or Reality? | doi.org
Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT)
- Diese Form der Behandlung findet vor allem dann Anwendung, wenn der erektilen Dysfunktion eine Nervenschädigung zugrunde liegt.
Hierbei wird dem Patienten der Botenstoff Alprostadil direkt in den Schwellkörper des Penis gespritzt. Dieser bewirkt, dass die Muskelzellen der Penisarterien erschlaffen und so mehr Blut in den Schwellkörper strömen kann. Die Erektion tritt dann etwa zehn bis 15 Minuten nach der Injektion ein. Die Erfolgschancen einer Injektionstherapie sind als sehr gut zu betrachten.6A review of outcomes of an intracavernosal injection therapy programme | doi.org
Kommunikation und Psychotherapie
- Nicht selten ist es der Fall, dass die erektile Störung auf psychischen Ursachen beruht. Ist dem so, können beispielsweise verschiedene Formen der Psychotherapie, Hypnose oder Selbsthilfegruppen Abhilfe schaffen.
Ebenso wichtig ist eine gute Kommunikation mit dem Lebenspartner und mit Freunden. Auf diese Weise können unter anderem eventuelle Missverständnisse geklärt, psychischer Druck reduziert und das Selbstwertgefühl des Patienten gestärkt werden. Üblich und hilfreich ist ebenfalls die Kombination aus einer medikamentösen und einer psychotherapeutischen Behandlungstaktik.7Psychosocial interventions for erectile dysfunction | doi.org
Mechanische Therapie
- Zur mechanischen Therapiemethode zählt vor allem die Verwendung einer sogenannten „Vakuumpumpe“ oder auch ein „Penisring“.
Vakuumpumpe
Bei der Behandlung von Impotenz mittels einer Penispumpe, wird diese zunächst über den Penis gestülpt. Mittels einer Pumpe wird anschließend manuell Luft aus der Pumpe abgesaugt. Dadurch entsteht ein Unterdruck, der eine Erektion des Penis auslöst. Danach kann die Pumpe wieder abgestreift werden.
Eine Vakuumpumpe ist besonders bei älteren Männern oder bei solchen, deren Blutfluss aufgrund einer Krankheit vermindert ist, eine sinnvolle Behandlungsmethode. Die sichere Anwendung kann am Anfang ein paar Hürden bereithalten und sollte daher geübt werden. Bei richtiger Handhabung birgt die Anwendung einer Penispumpe jedoch so gut wie keine Nebenwirkungen und erzielt gute bis sehr gute Erfolge.10Vacuum Constriction Device for Management of Erectile Impotence | doi.org
Penisring
- Auch ein Penisring kann als mechanische Therapie für eine verbesserte Erektion eingesetzt werden.
Er findet jedoch auch dafür Anwendung, die Intensität eines Orgasmus zu erhöhen. Der Ring, der aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Gummi oder Metall bestehen kann, wird dabei über den erigierten Penis gezogen. Dadurch kann das Blut nur verlangsamt wieder aus dem Glied herausströmen, wodurch die Erektion länger gehalten werden kann. Ein Penisring ist bei schwereren Erektionsstörungen vor allem in Kombination mit einer Vakuumpumpe sinnvoll.
Bei leichten und mittleren erektilen Funktionsstörungen bilden dieses mechanische Hilfsmittel eine gute Alternative zu einer medikamentösen Behandlung. Die Anwendung birgt eine Reihe von Risiken und das Potenzial für schwere Unfälle und sollte daher immer mit Vorsicht stattfinden.11Penile ring entrapment – A true urologic emergency: Grading, approach, and management | doi.org
Physikalische Therapien
- Unter den physikalischen Behandlungsformen der Impotenz ist vor allem eine Stoßwellentherapie oder auch die Elektrostimulation bekannt. Beide erläutern wir jetzt im Detail.
Stoßwellentherapie
- Bei der Stoßwellentherapie werden kurze schockartige Signale direkt an bestimmte Punkte des Penis ausgesendet.
Die Stoßwellen sollen die Blutversorgung verbessern, das Zellwachstum fördern und so im Endeffekt eine Neubildung der Gefäße anregen. Es geht bei der Stoßwellentherapie also darum, defekte Strukturen im Erektionsapparat zu erneuern und die Funktionsstörung auf diese Weise dauerhaft zu beheben. Die Behandlung ist meist mit keinen Schmerzen oder anderen Nebenwirkungen verbunden.
Für eine erfolgreiche Therapie sollen etwa sechs bis zwölf Sitzungen stattfinden, wobei die ersten Erfolge bereits nach ein paar wenigen Einheiten zu verzeichnen sind. Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse in den letzten Jahren, jedoch bedarf es noch weiterer Testungen mit mehr Teilnehmern.12Shock wave therapy: ED cure or unproven treatment? | urologytimes.com
Elektrostimulation
- Bei der Elektrostimulation wird mit einem elektrisches Gerät und zwei Elektroden eine Spannung auf der Haut erzeugt.
Geringe Stromreize wandern anschließend durch die Haut hindurch und wirken direkt auf die Nervenzellen und die Muskulatur des Schwellkörpers ein. Dieser Vorgang fördert die Durchblutung des gesamten Erektionsapparats und soll diesen aktivieren und die Nerven schonend wieder aufbauen.
Die Elektrostimulation als Therapie gegen erektile Dysfunktion eignet sich nicht für alle Patienten, stellt sich in Studien jedoch immer wieder auch als erfolgreich heraus. Außerdem birgt die Behandlung keine nennenswerten Risiken oder Nebenwirkungen.13Treatment of erectile dysfunction by an external ischiocavernous muscle stimulator | doi.org
PDE-5-Hemmer
- Bei PDE-5-Hemmern handelt es sich um eine bestimmte Medikamentengruppe, die zur effektiven Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt wird.
PDE-5-Hemmer sind verschreibungspflichtig und gehen mit einer Reihe von Risiken und Nebenwirkungen einher, sodass die Einnahme immer einer ärztlichen Kontrolle unterliegen sollte. Der am häufigsten verwendete Wirkstoff ist Sildenafil, welcher beispielsweise unter dem Handelsnamen Viagra verkauft wird. Weitere Wirkstoffe sind Tadalafil, Vardenafil und Avanafil.
PDE-5-Hemmer bewirken, dass sich die Blutgefäße erweitern und sich die Muskulatur um den Schwellkörper herum entspannt. Auf diese Weise kann mehr Blut in den Penis fließen, was die Entstehung einer Erektion stark erleichtert. Eine sexuelle Erregung ist dennoch vonnöten, damit das Medikament seine gewünschte Wirkung erzielt.
Die Arzneimittel aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer zeigen eine große Wirksamkeit. Sie gehören daher zu den am häufigsten verwendeten Behandlungsmethoden bei erektiler Dysfunktion.14Phosphodiesterase-5 (PDE5) Inhibitors In the Management of Erectile Dysfunction | ncbi.nlm.nih.gov
Natürliche Potenzmittel
- Als Alternative zu chemischen Potenzmitteln wie Viagra gibt es verschiedene natürliche Stoffe und Lebensmittel, die ebenfalls eine potenzsteigernde Wirkung haben sollen.
Die Vorteile von natürlichen Potenzmitteln sind beispielsweise geringere Preise und das seltenere Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen. Außerdem sind sie im Gegensatz zu chemischen Medikamenten nicht verschreibungspflichtig und somit leichter zugänglich. Zu den bekanntesten natürlichen Potenzmitteln zählt Ginseng, Maca oder auch Guarana. Der Einsatz ist in vielen Fällen nur bei leichten Erektionsstörungen von nutzen und sollte aufgrund möglicher Nebenwirkungen dennoch mit einem Arzt besprochen werden.
Der tatsächliche Erfolg der natürlichen Mittel ist bisher größtenteils nicht medizinisch belegt.15Exploring scientifically proven herbal aphrodisiacs | doi.org
Testosterontherapie (TRT)
- Eine Testosterontherapie wird dann eingesetzt, wenn der Patient an einem generellen Mangel an Testosteron leidet, der die Erektionsstörungen bedingt. Das Testosteron wird in Form von Gels, Lösungen, Injektionen, Kapseln oder Pflastern verabreicht.
Die Behandlung wird in der Regel über mehrere Wochen oder Monate durchgeführt, wobei die Blutwerte des Patienten ständig kontrolliert werden müssen. Durch den normalisierten Testosteronspiegel, der durch die Zugabe erreicht wird, wird nicht nur die erektile Störung behandelt, sondern auch die weiteren Symptome, die von einem Testosteronmangel hervorgerufen werden können. Dazu zählen zum Beispiel Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Blutarmut.
Eine Testosterontherapie birgt einige Gefahren und kommt auch nicht ohne Nebenwirkungen aus, sodass bei der Behandlung entsprechende Vorsicht geboten ist. Die Methode zeigt insbesondere gute Erfolge bei Patienten mit leichten Erektionsproblemen.16Testosterone Therapy Improves Erectile Function and Libido in Hypogonadal Men | doi.org
Operativer Eingriff
- Operative Eingriffe werden in der Regel nur dann durchgeführt, wenn keine der anderen Behandlungsoptionen möglich sind oder eine Verbesserung erwirkt haben. Infrage kommen verschiedene Arten von Penisprothesen und Penis-Implantaten.
Diese werden dann als künstlicher Schwellkörper in den Penis eingesetzt. In der Prothese ist dann beispielsweise eine Pumpe eingesetzt, die nach manueller Betätigung Flüssigkeiten in den Schwellkörper des Penis befördert, der daraufhin erigiert.
Alternativ gibt es jedoch auch biegsame Schwellkörper-Implantate, die ständig semi-regide sind, aber dafür den natürlichen Schwellkörper des Penis imitieren. Die meisten Patienten mit einem Penisimplantat sind mit dem Ergebnis zufrieden.17A review of surgical strategies for penile prosthesis implantation in patients with Peyronie’s disease | doi.org 18Determinants of Patient Satisfaction Following Penile Prosthesis Surgery | doi.org

Behandlung von Anejakulation
- Das Krankheitsbild der Anejakulation beschreibt eine ausbleibende Ejakulation bei einem Orgasmus.
Die daraus entstehende Fruchtbarkeitsstörung ist bei älteren Männern nicht ungewöhnlich, bei jüngeren Patienten mit Kinderwunsch ist sie jedoch problematisch und bedarf einer Behandlung.
Die Ursachen für eine Anejakulation sind vielfältig. So kann der ausbleibende Samenerguss an einem Verschluss der ejakulatorischen Wege oder einer Störung des Blasenschließmuskels liegen. Aber auch verschiedene Krankheiten, Nebenwirkungen von Medikamenten und diverse psychische Gründe kommen als Auslöser für die Anejakulation infrage. Sehr häufig kommt es ihm Rahmen einer Rückenmarksverletzung zu dauerhaften Störungen des Ejakulationsprozesses. Eine Unterform der Anejakulation ist die retrograde Ejakulation, bei der die Spermien nicht nach vorne ausgestoßen werden, sondern nach hinten abfließen.
Je nach Ursache ergeben sich unterschiedliche Behandlungsoptionen bei einer Anejakulation, die im Folgenden erläutert werden.
Medikamente
- Der Erfolg einer medikamentösen Behandlung konnte noch nicht wissenschaftlich belegt werden.
Es gibt jedoch mehrere Ansätze, die sich derzeit im Teststadium befinden. Eine mögliche Medikation betrifft die Verbreichung von Botenstoffen wie Dopamin, Serotonin oder Oxytocin.
Außerdem wird der Erfolg von Antidepressiva zur Behandlung von Anejakulation medizinisch untersucht. Diese Arzneimittel verbessern insbesondere auch den seelischen Zustand des Patienten, was sich auf dessen Sexualfunktion positiv auswirken kann.19Clinical review of ejaculatory dysfunction | doi.org 20The office management of ejaculatory disorders | doi.org
Elektrische Impulse (EEJ)
- Um eine ausbleibende Ejakulation zu behandeln, gibt es die Methode der Elektroejakulation.
Dabei werden mehrere Elektroden in den After des Patienten eingeführt und im Bereich der Prostata positioniert. Es folgt die Abgabe mehrerer Stromimpulse in unterschiedlicher Intensität, wodurch ein Samenerguss ausgelöst wird. Bei ausreichender Qualität der Spermien können diese dann für eine künstliche Befruchtung verwendet werden.
Auch bei einer retrograden Ejakulation ist dieses Verfahren sinnvoll. Hier wird die Samenflüssigkeit nach der Durchführung der Elektroejakulation aus der Harnblase entnommen.
Die Behandlung mittels Elektroejakulation hat sich als besonders erfolgreich bei Patienten mit Multiple Sklerose und diabetisch bedingter Neuropathie herausgestellt. Außerdem findet sie häufig Anwendung nach einer Rückenmarksverletzung, die für Anejakulation verantwortlich ist.21Treatment of anejaculation with electroejaculation | doi.org
Vibroejakulation (PVS)
- Bei der Vibroejakulation soll die Ejakulation mittels eines externen Vibrationssystems ausgelöst werden. Dieses überträgt Schwingungen auf den Penis, die wiederum einen Ejakulationsreflex hervorrufen.
Das Vorgehen verursacht keine Schmerzen und ist in der Anwendung etwas einfacher und daher auch beliebter als die Elektroejakulation. Besonders bei Männern, die aufgrund einer Rückenmarksverletzung an einer Anejakulation leiden, verspricht diese Methode in Studien mit etwa 80 % erfolgreich behandelten Patienten einen großen Behandlungsfortschritt.22Penile vibratory stimulation and electroejaculation in the treatment of ejaculatory dysfunction | doi.org
Psychologische Therapie
- In einigen Fällen ist die Ursache für die beeinträchtigte oder ausbleibende Ejakulation im psychischen Hintergrund des Patienten zu finden.
Das beinhaltet beispielsweise die Angst vor einer möglichen Vaterschaft und der damit verbundenen Verantwortung, die auf ihn zukommt. Um dem Patienten wieder zu einer Ejakulation zu verhelfen, ist es oftmals nötig, bestehende familiäre Differenzen, Traumata oder Selbstwertprobleme therapeutisch oder im anderweitigen Gespräch zu lösen. Das kann beispielsweise mittels einer Psychotherapie oder eine Paartherapie geschehen.
Auch eine gute Kommunikation zwischen den Partnern ist ein entscheidender Faktor und wirkt der Verbesserung der Sexualfunktion zuträglich.23Situational Psychogenic Anejaculation: A Case Study | doi.org

Behandlung von Sterilität
- Welche Behandlung gegen Unfruchtbarkeit zum Einsatz kommt, ist von der genauen Ursache der Sterilität abhängig.
Zur Auswahl stehen unter anderem eine operative Behebung von Schäden an den Hoden, eine Ernährungsumstellung oder die Absetzung bestimmter Medikamente, die die Spermienqualität herabsetzen.
Wurde die Sterilität bewusst durch eine Vasektomie (Durchtrennung der Samenleiter) durchgeführt, ist es mittels einer Refertilisierung möglich diesen Schritt wieder rückgängig zu machen. Dabei ist es allerdings vom Vorteil die Entscheidung so früh wie möglich zu treffen.
Man spricht von einer Sterilität, wenn ein Mann trotz regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr über einem Zeitraum von mindestens einem Jahr eine Frau nicht schwängern konnte. Als Ursachen kommen hier sowohl körperliche als auch endokrine und genetische Faktoren infrage. In der Regel ist jedoch eine Erkrankung des Hodens oder der Samenwege für die Zeugungsunfähigkeit verantwortlich. Als häufiger Grund ist ebenfalls eine mangelhafte Qualität der Spermien zu betrachten.
Gesunde Ernährung
- Die Ernährung steht im unmittelbarem Zusammenhang mit der Qualität der Spermien eines Mannes und kann sich so auch auf seine Zeugungsfähigkeit auswirken.
Studien zufolge sind unter anderem Gemüse, Obst, Meeresfrüchte, Nüsse und Vollkorn- und ballaststoffreiche Produkte der Fertilität eher zuträglich, während sich Lebensmittel mit deutlich zu vielen gesättigten Fettsäuren und Transfetten beispielsweise negativ auswirken. Ebenso wenig zu empfehlen ist eine übermäßig hohe Kalorienaufnahme.24Diet and Nutritional Factors in Male (In)fertility — Underestimated Factors | doi.org
Weiterhin ist ein hoher Alkoholkonsum, regelmäßiges Rauchen und die Einnahme anderer Drogen kontraproduktiv für die Qualität und die gesunde Produktion von Spermien.25Smoke, alcohol and drug addiction and male fertility | doi.org
Operative Eingriffe
- Verschiedene Hodenfehllagen wie beispielsweise der Hodenhochstand führen zu einer eingeschränkten oder völligen Zeugungsunfähigkeit.
In vielen Fällen kann ein operativer Eingriff die Fehllage korrigieren und somit Schäden an den samenbildenden Zellen verhindern. So ein Verfahren wird oftmals bereits schon im Babyalter durchgeführt, da die Erfolgsaussichten bei einer Behandlung vor dem ersten Geburtstag am vielversprechendsten sind. Aber auch später noch kommen verschiedene Arten von Operationen an den Hoden oder an der Prostata infrage, die zu einer Verbesserung der Spermienqualität führen können.26The Undescended Testis: Diagnosis, Treatment and Long-Term Consequences | doi.org
Medikamente
- In vielen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung unerlässlich für die Steigerung der Fertilität.
Das gilt beispielsweise für die Verbreichung von Antibiotika zur Behandlung einer bestehenden Infektion an den Hoden. Außerdem empfiehlt sich für einen Teil der zeugungsunfähigen Patienten eine Hormonbehandlung. Liegt die Sterilität etwa in einem Testosteronmangel begründet, kann die regelmäßige Zufuhr dieses Hormons zu einer Verbesserung der Spermienproduktion führen.27Bernard Corenblum, MD, FRCPC Drug Treatment of Infertility (.pdf) | ncbi.nlm.nih.gov
Einige Medikamente beeinflussen die Fertilität des Mannes, sodass dieser teilweise oder ganz zeugungsunfähig wird. Zu diesen Arzneimitteln zählen unter anderen solche aus der Gruppen der Psychopharmaka und der Antiepileptika. In Absprache mit einem Arzt kann es daher sinnvoll sein, die Medikation anzupassen oder zu verringern, um die Fertilität wiederherzustellen.28Pharmazeutische Zeitung: Männliche Fertilität Arzneimittel kontra Kinderwunsch | pharmazeutische-zeitung.de
Literatur:
- Association of Diet With Erectile Dysfunction Among Men in the Health Professionals Follow-up Study | doi.org
- Alcohol consumption and male erectile dysfunction: an unfounded reputation for risk? | doi.org
- Investigation of mechanisms of action of growth factors of autologous platelet-rich plasma used to treat erectile dysfunction | pubmed
- Platelet-Rich Plasma and Treatment of Erectile Dysfunction: Critical Review of Literature and Global Trends in Platelet-Rich Plasma Clinics | doi.org
- Platelet-Rich Plasma Therapy for Male Sexual Dysfunction: Myth or Reality? | doi.org
- A review of outcomes of an intracavernosal injection therapy programme | doi.org
- Psychosocial interventions for erectile dysfunction | doi.org
- Physical Activity to Improve Erectile Function: A Systematic Review of Intervention Studies | doi.org
- Physical activity and exercise for erectile dysfunction: systematic review and meta-analysis | doi.org
- Vacuum Constriction Device for Management of Erectile Impotence | doi.org
- Penile ring entrapment – A true urologic emergency: Grading, approach, and management | doi.org
- Shock wave therapy: ED cure or unproven treatment? | urologytimes.com
- Treatment of erectile dysfunction by an external ischiocavernous muscle stimulator | doi.org
- Phosphodiesterase-5 (PDE5) Inhibitors In the Management of Erectile Dysfunction | ncbi.nlm.nih.gov
- Exploring scientifically proven herbal aphrodisiacs | doi.org
- Testosterone Therapy Improves Erectile Function and Libido in Hypogonadal Men | doi.org
- A review of surgical strategies for penile prosthesis implantation in patients with Peyronie’s disease | doi.org
- Determinants of Patient Satisfaction Following Penile Prosthesis Surgery | doi.org
- Clinical review of ejaculatory dysfunction | doi.org
- The office management of ejaculatory disorders | doi.org
- Treatment of anejaculation with electroejaculation | doi.org
- Penile vibratory stimulation and electroejaculation in the treatment of ejaculatory dysfunction | doi.org
- Situational Psychogenic Anejaculation: A Case Study | doi.org
- Diet and Nutritional Factors in Male (In)fertility — Underestimated Factors | doi.org
- Smoke, alcohol and drug addiction and male fertility | doi.org
- The Undescended Testis: Diagnosis, Treatment and Long-Term Consequences | doi.org
- Bernard Corenblum, MD, FRCPC Drug Treatment of Infertility (.pdf) | ncbi.nlm.nih.gov
- Pharmazeutische Zeitung: Männliche Fertilität Arzneimittel kontra Kinderwunsch | pharmazeutische-zeitung.de
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