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Impotenz bei jungen Männern

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Eine erektile Dysfunktion (Unterbegriff von Impotenz) wird häufig mit älteren Männern verbunden. Die wenigsten stellen sich bei dieser Beschwerde junge Männer vor.

Dennoch kann Impotenz auch junge Männer, weit unter 50 Jahren treffen. In jungen Jahren kann die erektile Dysfunktion besonders belastend sein, weil mit jungem Alter eine hohe sexuelle Funktionsfähigkeit verbunden wird.

Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit den möglichen Ursachen der Impotenz bei jungen Männern zu befassen und eine zielgerichtete ärztliche Behandlung anzustreben. 

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Jens Winkler

Aktualisiert: 21. April 2021 | Medizinisch überprüft von: Klaus Marquardt

Redaktion
Inhaltsübersicht:
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    massimofusaro / shutterstock.com

    Versagensängste bei jungen Männern

    Wie Versagensängste bei jungen Männern zu Impotenz führen kann...

    Versagensängste entstehen bereits in der frühen Kindheit und manifestieren sich im Laufe der Entwicklung. Doch diese früh erworbene Problematik kann sich auch im Sexualleben bemerkbar machen. Der Druck, der durch die Angst vor dem Versagen aufgebaut wird, führt dazu, dass Männer tatsächlich mit Erektionsproblemen zu kämpfen haben. So kann sich im schlimmsten Fall eine Abwärtsspirale entwickeln.

    Versagensängste werden verstärkt durch:

    So entstehen diese Ängste

    Doch wodurch entstehen Versagensängste überhaupt? Sie entstehen vor allem dann, wenn Liebe und Zuneigung in der Kindheit an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Das könnte zum Beispiel sein, dass konstant gute Leistungen erwartet werden, damit das Kind überhaupt Lob erhält. Oder das Kind hat das Gefühl, dass es nur geliebt wird, wenn es auch „brav“ ist.

    Hängt Liebe und Akzeptanz von Bedingungen ab, steigert sich im Kind die Angst zu Versagen und einen Entzug der Aufmerksamkeit zu erhalten.

    Werden diese frühen Versagensängste nicht erkannt, manifestieren sie sich im Laufe der Entwicklung und übertragen sich später auch auf das Sexualleben der Betroffenen. Sie wollen auf keinen Fall Schwäche zeigen oder eine Leistung unter ihrem Niveau erbringen.

    Versagensängste überwinden

    Ist die Problematik der Versagensangst erst einmal erkannt, kann sie jedoch relativ leicht behoben werden. Es hilft vor allem, mit dem Partner zu sprechen und Ängsten offen zu begegnen.

    Oft wird so auch klargemacht, dass der Geschlechtsverkehr nicht an bestimmte Erwartungen gekoppelt ist.

    Weiterhin stellt sich auch mit dem gegenseitigen Kennenlernen oft eine Routine eine. Diese hilft, den Druck abzubauen. Versagensängste können mit der Zeit von ganz alleine nachlassen. 

    Können Potenzmittel bei Versagensängste helfen?

    Jaein. PDE-5-Hemmer welcher als verschreibungspflichtige Potenzmittel bekannt sind, können zwar die Erektion verbessern, allerdings nur wenn auch sexuelle Lust besteht. Eine Luststeigernde Wirkung besteht also nicht. Theoretisch können die Versagensängste allerdings durch die Medikation verringert werden, da Patienten sich somit weniger Sorgen machen müssen und das Mittel den Leistungsdruck etwas minimiert. Eine langfristige Behebung der Ursache ist damit allerdings nicht gewährleistet.

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    Damir Khabirov / shutterstock.com

    Stress kann zu Lust auf Sex beeinflussen

    Oft bemerkt man gar nicht, dass man sich aktuell unter großem Stress befindet. Das kann das Berufsleben aber auch den privaten Alltag betreffen.

    Dabei werden in der heutigen Welt oft viel zu hohe Erwartungen gestellt. Im Beruf ist ein Burnout keine Seltenheit mehr. Aber auch in der Freizeit wird mittlerweile oft eine sportliche Aktivität und reichlich Zeit mit den Freunden erwartet.

    Schleichend können diese Faktoren zu einem erhöhten psychischen Druck führen, was sich negativ auf die sexuelle Lust ausüben kann.

    Bleibt die Lust auf Sex aus, denken junge Männer schnell an Impotenz, was wiederum auch zu erhöhten Druck oder sogar Versagensängste führen kann.

    Weniger Stress für ein besseres Liebesleben

    Um dieser Problematik zu begegnen können schon leichte Veränderungen hilfreich sein. Anschließend kann dann evaluiert werden, ob sich die Erektionsprobleme bereits verbessert haben.

    Hilfreich ist es zum Beispiel, wenn betroffen junge Männer sich um ausreichend Schlaf bemühen. Sieben bis Acht Stunden pro Tag/Nacht klingen viel, sind aber wichtig, um dem Körper Erholung zu ermöglichen. Auch regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft können sehr förderlich sein und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

    Zudem ist es auch wichtig, manchmal auf sportliche Höchstleistungen zu verzichten und es an manchen Tagen ruhiger angehen zu lassen. Besonders wenn junge Männer regelmäßig zum Fitness gehen, sollte an ausreichend Erholung gedacht werden. Dabei schadet es nicht auch mal eine oder sogar zwei Wochen mit dem Sport zu pausieren. 

    Um richtig zu entspannen kann auch eine bewusste Auszeit hilfreich sein. Ein Tag in der Therme oder mit Wellnessanwendungen senkt das Stresslevel nachhaltig.

    Wurden diese Veränderungen durchgeführt, stellen sich oft schon schnelle Verbesserungen bezüglich der Potenz ein. Auch eine sexuelle Enthaltsamkeit kann die Erektionsfähigkeit wieder ankurbeln.

    fizkes / shutterstock.com

    Sexuelle Hemmungen bei jungen Männern

    Hemmungen bezüglich des eigenen Sexuallebens können sich in zwei Bereichen zeigen. Zum einen könnte ein allgemeines Unwohlsein im Zusammenhang mit sexueller Praxis die Ursache sein. Zum anderen ist es auch möglich, dass unterdrückte und unausgelebte Fantasien zu Erektionsstörungen führen.

    Erstere Problematik hat ihre Ursache oft in der frühen Kindheit oder ist die Folge einer Entwicklungsverzögerung. Hier hilft die Aufbereitung des Erlebten. Ansprechpartner können für solche Fälle Psychologen oder eine Selbsthilfegruppe sein. Die Gespräche über frühe Erlebnisse helfen häufig, so entstandene Probleme zu lösen.

    Wenn die Impotenz bei jungen Männern ihre Ursache in unterdrückten sexuelle Fantasien hat, sollten diese Hemmungen im Idealfall gelöst werden. 

    Sexuelle Phantasien ausleben um Impotenz zu vermeiden

    Manche Männer trauen sich vielleicht nicht, mit ihrer Partnerin über ihre Ideen oder Fantasien zu sprechen. Manche Phantasien können und sollten schlichtweg auch nicht ausgeübt werden. Dennoch können diese unterdrückten Phantasien zu sexuelle Funktionsstörungen führen.

    Verbunden sind solche Fantasien nicht selten mit unerfüllbaren Erwartungen an die Partnerin. Sie können auch durch unverhältnismäßigen Pornokonsum entstehen.

    Zunächst hilft es in der Regel, sich mit der Partnerin auszutauschen und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen. Vielleicht können diese auch gemeinsam umgesetzt werden. 

    Auf jeden Fall sollten sexuelle Bedürfnisse bei jungen Männern nicht weiterhin unterdrückt werden, sodass unnötiger Stress entsteht. Dieser Stress führt nicht selten zu Impotenz.

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    Sam Wordley / shutterstock.com

    Depressionen in Zusammenhang mit Impotenz

    Depressive Verstimmungen, Depressionen, Schizophrenie und auch Suchterkrankungen können die Lust auf Geschlechtsverkehr vermindern. Das geht nicht selten mit langfristiger Impotenz einher.

    Begleiterscheinungen einer solchen Erkrankung sind etwa Interessenverlust, ein vermindertes Selbstwertgefühl oder Traurigkeit. Der Hormonhaushalt wird stark beeinflusst. Die Freude an Aktivität und auch an Sex kann verloren gehen.

    Wenn Antidepressiva verschrieben werden, können diese Medikamente selbst ursächlich für die Impotenz sein. Ein Teufelskreis, der nur mit professioneller Hilfe verlassen werden kann.

    Hilfe bei Depressionen

    Psychotherapeuten versuchen, geordnete Lebensverhältnisse, eine Alltagsstruktur und positive Emotionen zu etablieren. Dadurch verbessert sich das allgemeine Wohlbefinden der Patienten und die Lust auf Sex kommt zurück.

    Insbesondere wenn Medikamente keine Besserung zeigen oder diese die Impotenz sogar verschlimmern, hilft oft nur eine offene Kommunikation

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    Pornosucht bei jungen Männern

    Eine weiter Möglichkeit warum junge Männer an Impotenz leiden können, ist die Sucht nach Pornos. In der heutige Zeit ist der Zugriff auf Pornografie so einfach wie noch nie, dies macht die Möglichkeit süchtig nach diesem Medium zu werden, umso wahrscheinlicher. 

    Wer regelmäßig Pornos schaut, bei dem stellt sich eine Art Gewöhnungseffekt ein. Der anfängliche Lustgewinn geht verloren und es wird nach immer intensiveren Pornos mit stärkeren Reizen gesucht. Eventuell werden auch falsche Fantasien erzeugt oder es werden nur noch starke Reize zur Lustgewinnung angenommen.

    Dadurch kann sich zum einen eine verfälschte Vorstellung von Sexualität entwickeln. Zum anderen ist es aber auch möglich, dass der Konsument selbst unter Druck gesetzt wird uns sich Versagensängste einstellen. Beide Symptome können zu Impotenz bei jungen Männern führen.

    Potenz durch Pornoentzug verbessern

    Sofern es sich nur um regelmäßigen Pornografie Konsum, ohne Suchtverhalten handelt, hilft es in der Regel schon mehrere Wochen strikt auf den Konsum von Pornografie zu verzichten.

    Handelt es sich um eine manifestierte Pornosucht, kann es notwendig werden, mit einem Therapeuten zu sprechen oder eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen.

    Immer beliebter bei jungen Männern wird die No-Fap Bewegung. Dies beschreibt eine Phase, welche die Masturbation verbietet. Dadurch entwickeln Männer ein stärkeres Selbstvertrauen und steigern das körpereigene Testosteron. 

    Die No-Fap Methode ist auch bei einer Sucht nach Pornografie hilfreich, denn damit ohne Masturbation wird folglich auch keine Pornografie konsumiert. Wenn junge Männer an Impotenz leiden weil zu viel Pornografie konsumiert wird, kann eine No-Fap Phase von mindestens 2 bis zu 8 Wochen bereits eine gute Verbesserung der Potenz ermöglichen. 

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    Korawat photo shoot / shutterstock.com

    Behandlung von Impotenz bei jungen Männern

    Es ist stets wichtig, Impotenz in jungen Jahren zu diagnostizieren und zu behandeln. Nur so kann vermieden werden, dass sich langfristig psychische Probleme einstellen.

    Wie bereits beleuchtet, hat die Impotenz bei jungen Männern in den meisten Fällen geistige Ursachen. Sollte dies zutreffen, helfen bereits klärende Gespräche mit der/dem Partner*in oder auch intensive therapeutische Gespräche.

    Auch Hilfsmittel wie etwa Penisringe, Penispumpen oder Potenzmittel helfen eine Impotenz zu kompensieren. Im besten Fall wird vorab die Beratung bei einem Arzt in Anspruch genommen. Auf keinen Fall sollten Medikamente eigenständig eingenommen werden.

    Bei jungen Männern sind Potenzstörungen meist leicht zu behandeln. Sofern frühzeitig Hilfe gesucht wird, kann meist ganz auf die Gabe von Medikamenten verzichtet werden. Eine schonende und schnelle Therapie ist dann in den meisten Fällen schon hilfreich.

    Quellen:

    1. Ein Hochschüler verzweifelt an seiner Impotenz – DER SPIEGEL
    2. Erectile dysfunction in fit and healthy young men – NCBI
    3. What causes erectile dysfunction in younger men? – WebMD
    4. Why younger men are suffering with erectile dysfunction – Patient